„In der Werkstatt St. Leonhard arbeiten derzeit 25 Menschen mit Behinderungen und 6 Betreuer*innen, so sind wir in der glücklichen Lage noch freie Arbeitsplätze anbieten zu können", berichtet Michaela Streimelweger, Leiterin der Werkstatt St. Leonhard. „Es gibt verschiedene Abteilungen, wo Holz-, Ton- und Naturprodukte gefertigt bzw. Auftragsarbeiten für Firmen erledigt werden. Darüber hinaus gibt es außerdem ein Mobiles Auftragsteam, das interne Haus- und Gartenarbeiten durchführt. Demnächst wird auch ein Sozialmarkt in unserer Werkstatt eröffnet, wo Lebensmittel, die das Haltbarkeitsdatum überschritten haben, an sozialbedürftige Menschen zu geringen Preisen weitergegeben werden.“ Der soma St. Leonhard am Forst ist bereits der siebente Caritas Sozialmarkt.
Im Zuge der dringend notwendigen Umbauarbeiten wurden Räume umstrukturiert. „Räume mit verschiedenen Funktionen können Lautstärke reduzieren und Konfliktpotenziale zwischen den Klient*innen verringern“, betont Michaela Streimelweger. „Darüber hinaus haben wir auch mehr Rückzugsmöglichkeiten geschaffen.“ Ein neuer Personenlift statt einem Treppenlift in die angrenzenden Räumlichkeiten des Wohnhauses gewährleistet nun barrierefreie Wege, und es gibt eine eigene Abteilung für Menschen mit höherem Unterstützungsbedarf, in der ein ruhigerer Tagesablauf ermöglicht werden kann. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde auch die Heizung samt Installationen saniert und in die Jahre gekommene Fenster getauscht.
„Speziell für ältere Mitarbeiter*innen haben wir jetzt ein Teilzeitmodell und sind gerade beim Evaluieren, wie wir auch tageweise Arbeit anbieten können“, so Martin Kargl, Caritas Bereichsleiter für Menschen mit Behinderungen. „Der älteste Mitarbeiter der Werkstatt in Sankt Leonhard am Forst ist 71 Jahre alt. Wichtig ist allen Arbeit mit Sinn und Abwechslung anzubieten und zu einem Leben in Inklusion und Selbständigkeit zu verhelfen.“
Caritasdirektor Hannes Ziselsberger dankte allen Mitarbeiter*innen für die vorbildliche Arbeit und hob die Leistungen in der Caritas Werkstatt St. Leonhard hervor: „Ich freue mich, dass hier ein Ort der Zuwendung und Nächstenliebe entstanden ist, der für Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige ein Ort der Hoffnung und Betätigung ist. Die Mitarbeiter*innen dieser Werkstatt leisten Tag für Tag sinnstiftende und wertvolle Arbeit, die sich an den Fähigkeiten und Begabungen der Menschen orientiert. Der Blick für die unteilbare Menschenwürde jedes Menschen steht im Mittelpunkt der Arbeit.“
Landesrätin Susanne Rosenkranz betonte: „Selbstbestimmt zu leben ist ein hohes Gut, das wir nicht nur für uns selbst in Anspruch nehmen dürfen, sondern auch allen Menschen zugestehen müssen, indem wir ihren Willen respektieren. Ich bin froh und auch ein wenig stolz, dass wir in Niederösterreich gemeinsam mit unseren Partnern Orte wie diesen ermöglichen, wo wir aufeinander achten und gleichzeitig die Teilhabe an Arbeit als wesentlichen Bestandteil des Lebens würdigen. Herzlichen Dank an alle, die das ermöglichen.“
Und auch Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister würdigte die gute Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich: „Menschen mit Behinderung sind mit ihren Fähigkeiten und Persönlichkeiten ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Es freut mich, dass das Land NÖ ihren Beitrag leisten durfte, damit die Klientinnen und Klienten sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein modernes Arbeitsumfeld für ihre Arbeiten und Dienstleistungen zur Verfügung haben. Die vielen strahlenden Gesichter sind Ausdruck, dass die Renovierung zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelungen ist.“
Gesegnet wurden die neuen Räumlichkeiten von Pfarrer Franz Kraus, für die musikalische Umrahmung sorgten Maria Groysbeck und Stefan Gric. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür gab es im Anschluss die Möglichkeit, die neuen Räumlichkeiten der Werkstatt zu besichtigen.