Fach-Sozialbetreuer*in im Schwerpunkt Behindertenarbeit inkl. Pflegeassistenz

Ausbildungsdauer
4 Semester (2 Jahre)

Beginn
Berufstätigenform: Februar | Tagesform: September

Mindestalter
Berufstätigenform: mind. 19 Jahre | Tagesform: mind. 17 Jahre

Grundvoraussetzungen für den Sozialbetreuungsberuf

  • Hohes Maß an Selbstreflexion
  • Interesse an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung
  • Positives, zeitgemäßes Menschenbild und reflektierte Grundhaltung
  • Interesse am Menschen und seiner Kultur
  • Akzeptanz und Toleranz von unterschiedlicher Wertehaltung

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Verschiedene Formen von Behinderung kennen lernen.
  • Erwerben von Fähigkeiten um Menschen mit Behinderung zu Begleiten, zu Betreuen, Anzuleiten, zu Förden und zu Assistieren.
  • Zeitgemäße Unterstützungsangebote in den Lebenswelten Wohnen, Arbeit, Freizeit und Bildung anbieten.
  • Die Beziehung zu Menschen mit Behinderung personenzentriert und entwicklungsorientiert gestalten.
  • Konzepte und Methoden der Behindertenarbeit auf die spezifische Bedarfslage anwenden können.

Praktika

3 Schwerpunktpraktika im Gesamtausmaß von 400 Stunden

Mind. 1 Wohnhaus, 1 Werkstätte, das 3. frei wählbar

Der Bereich Behindertenarbeit
Die Hauptzielgruppe in der Begleitung sind Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung (früher: geistige Behinderung). Die Mehrfachbehinderung (kognitiv, körperlich, psychisch) stellt eine besondere Herausforderung im Bereich der Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen dar. Die Konzepte der Begleitung haben sich in den letzten Jahrzehnten immer wieder verändert. Die Behindertenarbeit in Österreich war lange "gefangen" von den Nachwirkungen der NS-Zeit mit konkreten Auswirkungen, wie z. B. jener, dass es in Österreich erst sehr spät flächendeckend institutionelle Wohnmöglichkeiten für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung gab, da ja viele Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung Opfer des Holocaust wurden. Die Konzeptentwicklung in der Arbeit mit diesen Menschen kann man grob mit "vom Schützling zum Partner" beschreiben. Wurden Menschen mit Mehrfachbehinderungen noch vor 30 Jahren in Institutionen vor einer abweisenden Gesellschaft beschützt, leitet uns heute die UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung in Lehre und Praxis. Das Recht auf Inklusion (uneingeschränkte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft) ist zurzeit in der Umsetzung in der Praxis eine große Herausforderung für das gesamte politische System in unserem Staat. Es geht nicht nur um bauliche Barrierefreiheit, sondern auch um einen Abbau einstellungsmäßiger Barrieren jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers in unserem Staat.In der Ausbildung zur/zum Sozialbetreuerin/-betreuer für Behindertenarbeit versuchen wir durch viele theoretische Inputs und ausführliche Reflexionen die eigenen Einstellungsbarrieren zu überwinden und damit den Weg in die professionelle Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen frei zu machen.

Berufsfelder

  • Wohnhaus für Menschen mit Behinderung
  • Werkstätte für Menschen mit Behinderung
  • Teilbetreutes Wohnen
  • Wohnassistenz
  • Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche mit Behinderung
  • Förderzentren usw.

Caritas Schulen für Sozialbetreuungsberufe

Studierende der SOB erzählen über ihre Ausbildung und ihre Erfahrungen.