Der Mobile Hospizdienst der Caritas der Diözese St. Pölten lud am 15. November um 16 Uhr in den Dom St. Pölten zum Leopoldi-Benefizkonzert ein. Die Spendensumme über 2.100 Euro zeigt die Wertschätzung der Menschen gegenüber dieser wichtigen Arbeit und kommt der Begleitung von Menschen mit schweren Erkrankungen und deren Angehörige zu Gute.
Bischof Alois Schwarz begrüßte zu Beginn die zahlreich erschienen Besucher*innen und Ehrengäste, die sich die Gelegenheit für den guten Zweck nicht entgehen ließen und das etwa eineinhalbstündige Konzert des Chors Sing @ Me genossen.
Das Repertoire enthielt Lieder moderner Chorliteratur, darunter auch Songs von Coldplay, wie Fix you und Adiemus von Karl Jenkins. Ganz persönliche Stücke steuerte Dr. Martin Zeh, Bruder der Chorleiterin bei. Als Internist und jahrelanger Palliativmediziner am Krankenhaus Lilienfeld setzte er sich nicht nur auf medizinischer Ebene viel mit dem Sterben auseinander, sondern auch auf musikalischer. In seiner zweiten Leidenschaft als Komponist, Chorleiter und -sänger verleiht er diesem wichtigen Lebensthema auch einen Klang, Melodien und Gedanken.
„Ich als Christin sehe das Sterben als Geburt in ein neues Leben. Eine gute Unterstützung und Begleitung sind dafür sehr wichtig. Die Palliativmedizin kann körperliche Schmerzen nehmen, Hospizbegleitung kann seelische lindern und ein Stück des Weges liebevoll mitgehen.“, so Chorleiterin Mag.a Elisabeth Zeh-Sykora, die Musiklehrerin in der Musikschule Obergrafendorf ist.
Schauspielerin Bettina Kerl sorgte für literarische Akzente
Für Abwechslung zwischen den Musikstücken sorgte Schauspielerin Bettina Kerl, die seit 2016 Teil des Ensembles am Landestheater St. Pölten und derzeit im Stück „Maria Stuart“ zu sehen ist. Sie ergänzte den Abend mit stimmigen Texten, die zum Nachdenken anregten und auf sehr berührende Art und Weise Themen rund um die Endlichkeit des Lebens in den Mittelpunkt rückten.
Auch Schauspielerin Bettina Kerl weiß, wovon sie spricht: „Vor zwei Jahren habe ich selbst bei der Caritas die Ausbildung zur ehrenamtlichen Lebens-Sterbe- und Trauerbegleiterin gemacht und viele wertvolle, bereichernde Einblicke in die Hospizarbeit erhalten. Keine Frage also, dass ich das unterstützen möchte.“
Caritas Generalsekretär Christoph Riedl bedankte sich stellvertretend für Caritasdirektor Hannes Ziselsberger: „Gudrun Simmer und ihr Team haben ein tolles Benefizkonzert auf die Beine gestellt! Danke an alle Beteiligten, die ihre Talente für den guten Zweck kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Vom Chor, über Schauspielerin Bettina Kerl, bis zum Dom und natürlich unser Mobiler Hospizdienst selbst, der für den liebevollen Rahmen gesorgt hat.“ Gudrun Simmer, Leiterin des Mobilen Hospizdienstes ergänzte: “Danke an die zahlreich erschienenen Gäste und Zuhörer*innen, die wir hoffentlich begeistern konnten und die uns mit ihrer wertvollen Spende die kostenlose Begleitung schwerstkranker Menschen ermöglichen.“
Nach dem Konzert traf man sich noch bei einer gemeinsamen Agape im Säulengang des Doms. Zu Gast waren neben Bischof Alois Schwarz auch Dompfarrer Josef Kowar und Superintendent Michael Simmer. Begrüßt wurden auch die Vorsitzende Klaudia Atzmüller und Geschäftsführerin Petra Kozisnik vom Landesverbandes Hospiz Niederösterreich, sowie Anna Thallauer, Leiterin der Musikschule Obergrafendorf. In Vertretung des Bürgermeisters Matthias Stadler kamen die Gemeinderätinnen Mirsada Zupani, Yeliz Zwinz und Birgit Becker, sowie Gemeinderätin Marion Gabler-Söllner in Vertretung von Vizebürgermeister Matthias Adl.
Spenden ermöglichen auch in Zukunft Begleitung
Die Spendensumme über 2.100 Euro kommt nun dem mobilen Hospizdienst der Caritas in der Diözese St. Pölten zu Gute und ermöglicht die Ausbildung weiterer ehrenamtlicher Hospiz- und Trauerbegleiter*innen und deren Arbeit mit schwerstkranken Menschen und ihrer Angehörigen.
Das Team besteht derzeit aus sieben Koordinatorinnen (Palliativfachkräften) und 124 ehrenamtlichen Hospiz- und Trauerbegleiter*innen, die jährlich in etwa 220 Betroffene begleiten. In 3.700 Besuchseinsätzen, schenken sie etwa 8.000 Stunden ihrer Zeit und legen dabei knapp 46.000 Kilometer zurück.
Der Hospizdienst der Caritas ist für die Betroffenen kostenlos und wird durch eine Landesförderung, vor allem aber durch Spenden finanziert. Damit möglichst viele Menschen in schweren Situationen am Lebensende und deren Angehörige den Mobilen Hospizdienst der Caritas in Anspruch nehmen können, ist dieser auf Spenden angewiesen.